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Darmbeschwerden: Bauchschmerzen, Blähungen, Stuhlveränderungen

Was steckt dahinter und was hilft?

Bauchschmerzen und diffuse, unklare Darmbeschwerden sind ein häufiges Problem, das viele Menschen betrifft. Sie äußern sich oft durch ein unangenehmes Druckgefühl oder Schmerzen im Bauchraum, Blähungen, Durchfall/Diarrhoe oder Verstopfung/Obstipation. Die Ursachen können vielfältig sein, von harmlosen Faktoren wie falscher Ernährung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten – sogenannten Intoleranzen oder Malabsorptionen – oder Stress bis hin zu ernsthaften Erkrankungen wie Darmkrebs oder Lebererkrankungen. Hier erfahren Sie mehr über die möglichen Auslöser von Darmbeschwerden und wie wir sie gemeinsam abklären können.
Mein modernes Atemtestgerät ermöglicht Ihnen die unkomplizierte Heimtestung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und laufende Atemtests bei bestehenden Beschwerden.

Mögliche Ursachen von Darmbeschwerden

Die häufigsten Ursachen von Darmbeschwerden, Blähungen und Stuhlunregelmäßigkeiten sind:

  • Blähende Lebensmittel: Manche Lebensmittel enthalten schwer verdauliche Kohlenhydrate, die im Darm von Bakterien abgebaut werden. Dabei entstehen Gase, die den Bauch aufblähen und krampfartige Schmerzen verursachen können. Zu den blähenden Lebensmitteln gehören zum Beispiel Kohl, Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Knoblauch, Pilze, Nüsse, Bohnen oder Trockenfrüchte, Milch, Milchprodukte, Fruktose/Fruchtzucker
  • Luftschlucken: Wenn Sie hastig essen, sprechen oder rauchen, kann Luft in den Magen und Darm gelangen. Das kann ebenfalls zu einem aufgeblähten Bauch und vermehrtem Aufstoßen oder Abgang von Darmwinden führen.
  • Stress und Angst: Stress und Angst können die Verdauung beeinflussen, indem sie die Ausschüttung von Hormonen und Botenstoffen verändern. Das kann zu einer gesteigerten oder verminderten Darmaktivität führen, die sich in Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung äußern kann. Sie verursachen auch eine Gastritis (siehe dort).
  • Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS): Eine Überaktivierung Ihrer Mastzellen und/oder damit verbundenem übermäßig vorhandenem Histamin kann zu sehr unangenehmen, diffusen und kaum zuordenbaren Magenbeschwerden und Darmbeschwerden führen.
  • Reizdarm: Reizdarm ist eine funktionelle Störung des Darms, die sich durch chronische oder wiederkehrende Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung auszeichnet. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass eine gestörte Kommunikation zwischen Gehirn und Darm, eine veränderte Darmflora, eine erhöhte Empfindlichkeit des Darms oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit eine Rolle spielen können.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeit: Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit liegt vor, wenn der Körper bestimmte Bestandteile der Nahrung nicht richtig verdauen oder verwerten kann. Das kann zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung führen. Zu den häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten gehören die Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit), die Fruktosemalabsorption (Fruchtzuckerunverträglichkeit) und die Zöliakie (Glutenunverträglichkeit).
  • Nahrungsmittelallergie: Eine Nahrungsmittelallergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf bestimmte Eiweiße in der Nahrung. Das kann zu Symptomen wie Juckreiz, Ausschlag, Schwellungen, Atemnot oder Kreislaufproblemen führen. In manchen Fällen kann eine Nahrungsmittelallergie auch zu Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Erbrechen führen. Zu den häufigsten Nahrungsmittelallergien gehören die Allergien gegen Kuhmilch, Hühnerei, Erdnuss, Soja, Fisch, Schalentiere, Nüsse oder Weizen.
  • Intoleranzen: Wie beispielsweise eine Histaminintoleranz, führt zu unzähligen, oft schwer zuzuordnenden Beschwerden, die es ebenfalls abzuklären gilt.
  • Störung der Darmflora und Darmbarriere: Die Darmflora ist die Gesamtheit der Mikroorganismen, die im Darm leben. Sie hat eine wichtige Funktion für die Verdauung, die Immunabwehr und die Gesundheit des Darms. Wenn die Darmflora gestört ist, zum Beispiel durch eine Infektion, eine Antibiotikatherapie, eine Ernährungsumstellung oder eine chronische Darmentzündung, kann das zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung führen.
  • Gastritis und Reizmagen: Eine Magenentzündung führt neben der bekannten Magenschmerzen auch zu sehr unspezifischen Beschwerden. Blähungen, Drücken, Brennen und Übelkeit (vor allem Morgens oder wenn Sie nüchtern sind) können ein Hinweis auf eine Entzündung des Magens oder Dünndarms sein.
  • Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse: Die Bauchspeicheldrüse ist ein Organ, das Verdauungsenzyme und Hormone produziert. Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht richtig funktioniert, zum Beispiel durch eine Entzündung, eine Autoimmunerkrankung, einen Tumor, einen Gallenstein oder eine oder mehrere Zysten, kann das zu einer unzureichenden Verdauung von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten führen. Man spricht dann von einer exokrinen Pankreasinsuffizienz. Diese kann zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Gewichtsverlust oder Fettstühlen führen.
  • Spezielle Nahrungsmittel
  • Kohlensäurehaltige Getränke: Wenn Sie zu viel kohlensäurehaltiges Wasser, Limonade oder Bier trinken, kann die Kohlensäure im Magen und Darm zu einem Druckgefühl und Blähungen führen.
  • Alkohol und Kaffee: Alkohol und Kaffee können die Magenschleimhaut reizen und die Darmbewegung anregen. Das kann zu Übelkeit, Sodbrennen, Durchfall oder Verstopfung führen.
  • Darmverschluss: Ein Darmverschluss ist eine lebensbedrohliche Situation, bei der der Darm ganz oder teilweise blockiert ist. Das kann durch eine Verengung, eine Verwachsung, einen Tumor, einen Fremdkörper oder eine Drehung des Darms verursacht werden. Ein Darmverschluss führt zu starken Bauchschmerzen, Blähungen, Erbrechen, Verstopfung, Fieber oder Schock.
  • Darmkrebs: Darmkrebs ist eine bösartige Wucherung von Zellen in der Schleimhaut des Darms. Darmkrebs kann zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, Blut im Stuhl, Gewichtsverlust oder Anämie führen. Darmkrebs kann durch eine Darmspiegelung frühzeitig erkannt und behandelt werden und sollte daher immer bedacht und gegebenenfalls ausgeschlossen werden.
  • Lebererkrankungen: Leberzirrhose ist eine chronische Schädigung der Leber, die zu einer Vernarbung und Verhärtung des Lebergewebes führt. Leberzirrhose kann durch verschiedene Ursachen wie Alkoholmissbrauch, Virushepatitis, Fettleber, Autoimmunerkrankungen oder Stoffwechselstörungen verursacht werden. Leberzirrhose kann zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Gelbsucht, Juckreiz, Wasserbauch, Blutungsneigung oder Leberversagen führen.

Abklärung von Darmbeschwerden

Wenn Sie unter Darmbeschwerden leiden, können sie diese bei mir abklären lassen. Eine genaue Analyse Ihrer Symptome, Ihrer Krankengeschichte, Ihrer Ernährung und Ihrem Lebensstil wird durchgeführt. Alle nötigen körperlichen Untersuchungen werden durchgeführt, ein Bauchultraschall/Abdomensonographie gehört zur Basisuntersuchung dazu. Weiters werden je nach Symptomatik Zusatzuntersuchungen durchgeführt:

  • Atemtests: sind ein ganz entscheidender Eckpfeiler in der Diagnostik von Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerz und z.B. notwendig um eine bakterielle Fehlbesiedelung (small intestinal bacterial Overgrowth, SIBO) oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten/Malabsorbtion wie Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption, Sorbitintoleranz, Inulin-Unverträglichkeit nachzuweisen, indem sie die Konzentration von Wasserstoff und Methan in der Atemluft misst. Eine sehr moderne neue Methode in meiner Ordination erlaubt es Ihnen diese Tests unkompliziert und zeitlich flexibel zu Hause durchzuführen und auch unabhängig von spezifischen Tests, den Atemtest auf Basis ihrer täglichen Ernährung durchzuführen.
  • Ultraschall: Ein Ultraschall kann die Organe im Bauchraum wie Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Nieren oder Milz darstellen und Veränderungen wie Entzündungen, Steine, Zysten oder Tumore erkennen. Auch der Darm kann dadurch nicht invasiv beurteilt werden. Diesen führen wir gleich direkt in der Ordination durch.
  • Blutuntersuchung: Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss über Entzündungen, Infektionen, Anämie/Blutarmut, Leberfunktion oder Tumormarker geben. Zöliakie, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Nahrungsmittelallergien, Glutenunverträglichkeit, Weizenallergie können ebenfalls in einem ersten Schritt erfasst werden.
  • Stuhluntersuchung: Eine Stuhluntersuchung kann Hinweise auf Blut, Bakterien, Parasiten, Pilze, Fett oder Verdauungsenzyme, Gallensäuren geben. Eine detaillierte Mikrobiomanalyse und der Funktionsfähigkeit Ihrer Darmbarriere gehört zur erweiterten Diagnostik.
  • Mikronährstoffanalyse: Malabsorbtionssyndrome, Nahrungsmittel Aufnahmeprobleme und Stoffwechselprobleme können hierdurch beispielsweise erfasst werden.
  • Endoskopie: eventuell ist die Abklärung mittels Gastroskopie und Koloskopie nötig. Beides führe ich nach ausführlicher Erklärung und Aufklärung persönlich für Sie durch. Letztlich können mittels Endoskopie ernstliche Erkrankungen ausgeschlossen und mittels Probenentnahme können chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) und eine Zöliakie exakt erfasst werden.

Therapie

Die Therapie richtet sich natürlich nach der abzuklärenden Ursache. Vielen Betroffenen hilft es vorerst eine bestimmte Diät einzuhalten um auslösende Nahrungsmittel zu vermeiden. Eine low-FODMAP Diät kann vorerst helfen ihre Beschwerden zu lindern. (siehe healthconcept.at/empfehlungen). In der zweiten Phase, in der Sie schrittweise wieder einzelne Nahrungsmittel zu sich nehmen und ihre Symptome notieren, können Sie mit dem modernen Atemtestgerät meiner Ordination auch weiter die Reaktion Ihres Körpers auf die neu eingeführten Nahrungsmittel und Nahrungsbestandteile messen.
Weitere Therapien ergeben sich nach erfolgter Abklärung in unserem persönlichen ausführlichen Gespräch. Häufig ist es das Weglassen von speziell diagnostizierten Auslösern (Histamin, etc.), manchmal benötigt es eine spezifische Therapie (Gastritis, exokrine Pankreasinsuffizienz,…).
Wurde alles ausgeschlossen, handelt es sich durchaus häufig um ein sogenanntes Reizmagensyndrom oder Reizdarmsyndrom. Keine Sorge, auch hierfür gibt es zielführende und nachhaltige Lösungen und Therapieansätze und Therapiemöglichkeiten.

Hypnose für das Reizdarmsyndrom

Das Hypnose bei Reizdarmsyndrom hilft, ist schon lange wissenschaftlich nachgewiesen. Spezielle Hypnoseprotokolle (das sogenannte Manchester- und Palsson Protokoll) fokussieren noch spezifischer auf die Hintergründe und Symptomatik von Reizdarm- und Reizmagenpatienten im Sinne einer „Bauchhypnose“.

Hypnose für chronische Bauchschmerzen: endlich Ruhe im Darm!

Wem hilft darmfokussierte Hypnose?

  • Reizdarmpatienten
  • Reizmagenpatienten
  • Patienten mit Colitis Ulcerosa (um länger in Remission – also ohne Schub – zu bleiben)
  • vermutlich auch bei Morbus Crohn (hier fehlen derzeit noch aussagekräftige klinischen Daten)
  • Beiden Gruppen der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED; Colitis Ulceosa & Morbus Crohn) hinsichtlich ihrer quälenden Symptomatik
  • Dabei hat bei CED Patienten die Hypnose als supportive – also ergänzende und unterstützende – Methode ihren festen Stellenwert – parallel zur wichtigen medizinischen (Basis)Therapie.

Was kann Hypnose bei chronischen Schmerzen noch?

  • Hypnose steigert die Resilienz – also die psychische Wiederstandsfähigkeit
  • Das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit wird gesteigert
  • Die Patienten erhalten nach und nach die Regulation ihrer Körperfunktionen wieder unter ihre eigene Kontrolle
  • Auch das Immunsystem (z.B.: TNF-alpha) wird reguliert (Was mitunter der Grund für die längere Beschwerdefreiheit und Remission bei CED Patienen sein dürfte.)

Bei etwa 70% der Patienten hilfft Hypnose bei Reizdarmsyndrom und chronischen Schmerzzuständen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Kurzfristig und auch mit nachhaltigem Erfolg.
Die restlichen 30% Prozent (das ist etwa der übliche Anteil an Personen, die aus unterschiedlichen Gründen schlechter hypnotisierbar sind) berichten von deutlich besseren Coping Strategien – also ein neu gelernter Weg mit ihren Beschwerden umzugehen.

Wie läuft ein übliches Hypnoseprogramm bei Reizdarm, Reizmagen, chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen ab?

  • Insgesamt werden zwischen 10 und 12 Sitzungen vereinbart.
  • Nach der 5. Sitzung wird das Vorankommen miteinander evaluiert und eine Weiterführung der Sitzungen vereinbart. Sie müssen also nicht von Beginn an 10/12 Sitzungen fixieren. Erfahrungsgemäß sind jedoch zumindest 5 Sitzungen für die ersten offensichtlichen Erfolge nötig. (Vieles wird bereits in den ersten Sitzungen unbewusst neu-reguliert und erlernt!).
  • In Sitzung 1 + 2 wird eine gründliche Anamnese erhoben und der vollständige Ausschluss körperlicher Erkrankungen (ausgenommen natürlich bei CED Patienten) besprochen. Weiters wird der Ablauf und die Durchführung von Hypnose ausführlich erklärt und auch Kontraindikationen überprüft. Erste Entspannungstechniken werden erlernt.
  • In Sitzung 3 werden gemeinsam die ersten hypnotischen Basisschritte unternommen und erlernt
  • Ab Sitzung 4+5 werden die ersten darmfokussierten Hypnosen durchgeführt.
  • Sitzung 5-10 (12 je nach individuellem Bedarf) drehen sich dann ausschließlich um die Symptomlinderung und die individuell vorliegende Problematik. In der letzten Sitzung wird ein ausführliches Abschlussgespräch geführt und Tipps für den Alltag zum Erhalt der neuen Freiheit gegeben.
  • Ab Sitzung 3 erhält man zusätzlich eine Audio-Datei (mp3, CD,…) um zu Hause üben zu können.
Hypnose reguliert, schafft Ruhe, Ausgleich, Fokus und Entspannung

Muss ich Angst vor Hypnose haben?

Nein! Hypnotisiert kann grunsätzlich nur jener werden, der dies auch zulässt und möchte. In einer hypnotischen Trance ist man dann aber immer noch selbstbestimmt und nie komplett willenlos oder „eingeschläfert“.

Stellen Sie sich selbst bei einer langen Autofahrt oder einer anderen monotonen Tätigkeit vor. Es ist Ihnen sicher schon einmal ein (wahrscheinlich sogar angenehmer) Halbschlaf ähnlicher Zustand dabei aufgefallen. Das ist ein Trancezustand.

In diesen Trancezuständen ist Ihr Bewusstsein nicht wie üblich aufmerksam und überwacht nicht alles ganz genau was geschieht. Daher ist das Unbewusste viel besser ansprechbar und lässt mit sich arbeiten.
Hypnose induziert so einen Zustand und setzt hier gezielt an um Entspannung zu schaffen, Körperfunktionen konkret zu regulieren und Symptome zu lindern.

Die wissenschaftliche Datenlage ist auf der Homepage von Univ. Prof. Dr Gabriele Moser (https://www.gabrielemoser.at/) ausführlich zusammengefasst. Sie ist ausgewiesene Spezialistin und Leiterin der Arbeitsgruppe gastroenterologische Psychosomatik an der Universitätsklinik für Innere Medizin III, AKH Wien.
Sie hat selbst zu diesem Thema publiziert und damit wissenschaftliche Nachweise zum Wirkungsnachweis von Hypnose beim Reizdarmsyndrom geschaffen.

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