Kategorie: Internistisch

Gastritis, Magenschmerz & Reflux

Fast jeder kennt diese Beschwerden in der Magengegend. Drückend, stechend, ziehend, unangenehm. Manchmal akut, bei einigen chronisch und wiederkehrend. Magendruck, saurer Magen, gastritische Beschwerden können Betroffene quälen.
Wie entsteht eine Gastritis bzw. Magenschleimhautentzündung und was kann helfen?

Um die aufgenommene Nahrung weiter zu zerkleinern, wird sie nach dem Kauen durch die Magensäure weiter zersetzt. Zusätzlich werden Bakterien, Viren und dergleichen abgetötet um uns zu schützen.

Wird jedoch zu viel Magensäure produziert entstehen Symptome wie Sodbrennen, Blähungen, Übelkeit, ein Druckgefühl und wenn die Magensäure zurückfließt saures Aufstoßen, und chronischer Reiz-Husten.

Folgende Faktoren führen zu verstärkter Produktion von Magensäure oder vermehren den Säureanteil im Magen:

  • Stress
  • Nikotin
  • Alkohol
  • Kaffee
  • fettige Speisen
  • zuckerhaltige Speisen
  • saure Speisen
  • besonders problematisch sind Speisen die oben Genanntes kombinieren (Backwaren mit Zuckerglasur, Gebackenes, etc.)
  • Auch Fertiggerichte (beinhalten häufig sehr saure Konservierungsmittel)

Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären Ihr Magen: Bei welchen Speisen und Getränken würden Sie besonders viel Magensäure produzieren, um diese zersetzen zu können?
Alles was dann noch als zusätzliche Säure dazukommt (z.B. Kohlensäure) erhöht zusätzlich die vorhandene Säure im Magen.

Darüber hinaus schädigen verschiedene Medikamente den Magen:

  • Schmerzmittel der Gruppe der Nicht-Steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac, Ibuprofen, Dexibuprofen, Mefenaminsäure, Naproxen, Acetylsalicylsäure, Ketoprofen, Indometacin, Piroxicam, Meloxciam, Lornoxicam
  • Kortison bzw. Kortikosteroide bzw. Glukokortikoide

Weshalb bei längerer Anwendung ein begleitender Magenschutz (Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol) zu erwägen ist.

Sodbrennen & Reflux

Wird zu viel Magensäure produziert und besteht bei Ihnen aus unterschiedlichen Gründen (z.B. Hernie/Magenbruch) die Möglichkeit für die Magensäure zurück in die Speiseröhre zu gelangen (Gastroösophageale Refluxerkrankung; GERD), entsteht das Gefühl von Sodbrennen, Herzschmerzen, Hustenreiz, Hüsteln, brennendes Gefühl im Kehlkopf, unangenehmer Geschmack und Geruch im Mund bis zu Schäden der Zähne/des Zahnschmelz.

Abklärung

Die Abklärung erfolgt im Rahmen des ärztlichen Gespräches, Therapieversuch mit Empfehlungen zu Ernährung, weiterer Tipps & Tricks und gegebenenfalls Medikamenten. Wenn die Beschwerden bestehen bleiben kann eine Gastroskopie/Magenspiegelung und bestimmte Stuhltests zusätzliche Informationen liefern.

Therapie

Die Therapie fußt auf mehreren großen Säulen:

  1. Vermeiden von auslösenden Faktoren
    • Stress
    • Medikamente
    • Nahrungsmittel, auslösende
    • Genussmittel (v.a. Alkohol, Koffein, Nikotin)
  2. Bessernde / Fördernde Faktoren
    • Entspannungs-Techniken
    • Nahrungsmittel, helfende
    • Naturheilkunde (Malve/Käsepappel, Kamille, verschiedene sog. Algenate, Curcuma, Ingwer,…)
    • Gewichtsreduktion
    • Schlafen mit etwas aufgerichteten Oberkörper zur Vermeidung des Reflux
    • Rauchentwöhnung / Nikotinkarenz

3. Therapie mit unterschiedlichen Medikamenten

>>> Sehen Sie hierzu meine Empfehlungen

Ernährungs-Tipps

  • Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen
  • Essen beenden, bevor ein Druck im Magen entsteht
  • Zum Essen max. 1/4 Liter trinken
  • Mindestens 2h Pause vor der nächsten Mahlzeit („Dauerstress“ für den Magen und somit mehr Magensäureproduktion)
  • In diesen Pausen reichlich trinken (ungezuckertes) Wasser, Tees, etc.
  • Zur Vermeidung des „Nüchtern-Schmerz“, vor dem Schlafengehen eine Kleinigkeit essen. (z.B. Haferschleim, gequollene Leinsamen/Flohsamen)

Ungünstige Getränke & Speisen

  • Früchtetees (viel Säure!) z.B. Beerentees
  • Fruchtsäfte (zuviel Säure und Zucker s.o.)
  • Säurehaltige Limonaden und Energydrinks
  • Kohlensäurehaltige Getränke
  • Smoothies (Zucker und Fruchtsäuren)
  • Kaffee (probieren Sie welcher Typ Kaffee Ihnen gut tut)
  • Alkohol (!!)
  • Zitrusfrüchte
  • Tomatensauce, Ketchup (konzentrierte Säure aus Tomaten) – rohe Tomaten werden häufig gut vertragen
  • Scharfe Speisen
  • Essig und eingelegtes Essiggemüse
  • Sehr fette Speisen
  • Sehr süße Speisen

Besonders schwer fallen Ihrem Magen Speisen in denen Fett, Süß, geröstet/frittiert und säurereich kombiniert werden:

  • Krapfen mit Marmelade
  • Marmeladepalatschinken
  • Wiener Schnitzel mit frittierten Pommes
  • etc.

Verträgliche Speisen und Küche

  • Brot/Gebäck: Weißbrot, Grahamweckerl, Mischbrot, feinvermahlenes Vollkornbrot (vom Vortag)
  • Milch & Milchprodukte (mager!): Buttermilch, Naturjoghurt 1%, Topfen, milder Käse bis 35% f.i.t., Milch, Molke natur
  • Getreideprodukte: Teigwaren, Reis, CousCous, Polenta, Bulgur, feine Haferflocken – Haferschleim
  • Erdäpfel gekocht (Geheimtipp!): Salzerdäpfel, Ofenerdäpfel, Püree
  • Gemüse: junge, faserarme Gemüsesorten, Wurzelgemüse, Zucchini, Melanzani, Brokkoli, Karfiol, Spinat ohne Knoblauch
    roh oder kochen, dünsten (!)
  • Salate: Karotten-, Zeller-, roter Rübensalat gekocht (Achtung: nicht in Essig eingelegt!), Vogerl-, Eisberg-, Kopfsalat
    Marinade: Essig und Zitronensaft gering halten
  • Obst: säurearme Sorten: Apfel, Birne, reife Bananen, reife Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren
  • Suppen: milde, fettarme Fleisch- oder Gemüsesuppen bzw. mit Grieß, Hafer, Reis, pürierte Gemüsesuppe
  • Fleisch: mageres Fleisch ohne Haut (Huhn, Pute, Kalb) mild gewürzt, gedünstet, gekocht
  • Fisch: mit weißem Fleisch, Tunfisch
  • Gewürze: frische, milde Kräuter: Petersilie, Basilikum, Majoran, Liebstöckel, Thymian, Estragon, gemahlener Kümmel (Geheimtipp!!)
    wenig Salz!
  • Wurst: magere Sorten: Schinken, Krakauer, Geflügelwurst
  • Eier: ca. 2-3 Stk. pro Woche
  • Fette: Rapsöl, Olivenöl, Pflanzenmagarine
  • Getränke: Wasser, stilles Mineralwasser, milde Tees (Malve/Käsepappel, Kamille,…) ohne Zucker, milder Kaffee (schwache Röstung, maximal 2x täglich)
  • Zucker & Mehlspeisen: Süßes generell 1-2 Wochen meiden, danach Germgebäck altbacken, mürbes Kipferl, Biskuit, Butterkeks, Pudding mit Süßstoff

Tipps zur Zubereitung

  • Dünsten, Dämpfen, Kochen, schonendes Grillen, langsames Braten im Rohr, Garen im Römertopf oder in der Folie
  • sparsam Fett verwenden in beschichteten Pfannen und Töpfen
  • Bei Gemüsegerichten Fett erst zu Ende dazugeben
  • sichtbares Fett schon vor der Zubereitung wegschneiden
  • mit Eiern sparen
  • Zum Abschmecken und Verfeinern Kräuter und Gewürze verwenden

Besonders Geheimtipps: Hopfen als Tee, Fenchel, Ingwer als Tee oder Gewürz auch frisch, frische Korianderblätter, Kümmel, Leinsamen, Wacholderbeeren.

Allgemeinmaßnahmen

  • Schlafen Sie mit dem Oberkörper um 30° erhöht
  • Vermeiden Sie beengende Kleidung
  • Reichlich kauen und langsam Essen

Lassen Sie sich zur Abklärung (evtl. auch Endoskopie) und Therapie Ihrer Magenschmerzen gerne beraten:

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  • uvm.

Fruktose: Schädlicher Zucker?

Seit einigen Jahren wird in der wissenschaftlichen Literatur diskutiert, ob Fruktose/Fructose/Fruchtzucker schädlicher für unseren Organismus ist als angenommen. Fruktose kommt in natürlicher Form in Obst vor, wird jedoch in unnatürlich hoher Dosierung in vielen Soft-Drinks und Fertiggerichten eingesetzt.

Einige Hintergründe können Sie auch in einem meiner Artikel nachlesen: Die „Soft-Drink Epidemie“, metabolisches Syndrom und nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD): „Who is the bad guy“? Dabei haben scheinbar vor allem Patienten mit bereits bestehendem Diabetes und Fettleber-Erkrankung ein Problem mit der Fruktose. Bei metabolisch bereits beeinträchtigten Personen wird die Fruktose zum Beispiel in der Leber umgewandelt als Fett gespeichert. In einem Vortrag habe ich das Thema ebenfalls besprochen:
Bericht: Wie süß ist die Zukunft?
Folien: Wie süß ist die Zukunft?

Wir haben hart gearbeitet um unseren Beitrag zur wissenschaftlichen Erkenntnis diesbezüglich zu leisten und konnten unsere Daten in einem internationalen Top-Journal (The American Journal of Clinical Nutrition) publizieren. In einer Studie an jungen gesunden Probanden haben wir getestet, wie sich eine hochdosierte Fruktose-Diät auswirkt. Wesentliche Veränderungen an den gemessenen Parametern wie Leberfettgehalt (im 7 Tesla MRT gemessen) sind nicht eingetreten.

Wir interpretieren diese Daten so, dass bei gesunden Probanden eine kurzfristige Überladung (8 Wochen in der Studie) mit Fruktose noch nicht zu großen messbaren Auswirkungen führt. Vor allem auch dadurch, dass die Probanden kompensatorisch weniger andere Zucker zu sich genommen haben. Bei Patienten mit Fettleber und Insulinresistenz war vergleichsweise jedoch eine Einlagerung von Fett in Leber und Skelettmuskel nachweisbar! Dieses Ergebnis passt zu weiteren Nachweisen aus der Literatur, sodass vorerst weiterhin bei Patienten mit Übergewicht, Fettleber, Prädiabetes und Diabetes von (zu hohem) Fruktosekonsum abgeraten werden sollte.

Hier können Sie die Arbeit nachlesen: Metabolic effects of a prolonged, very-high-dose dietary fructose challenge in healthy subjects.

Unsere Publikation wurde von einem großartigen Editorial begleitet, welches auf die Notwendigkeit der Bearbeitung dieses Themas ausdrücklich hinweist.

Menschen mit Fettleber und Diabetes haben darüber hinaus ein deutlich erhöhtes kardiovaskuläres- und Herzinfarktrisiko, sodass eine genaue Abklärung, Diätberatung und Therapie erfolgen sollte.

Für metabolische Abklärungen hinsichtlich Diabetes, Fettleber und den damit verbunden metabolischen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Arteriosklerose, Koronare Herzkrankheit, Herzinfarktrisiko und dergleichen stehe ich gerne zur Verfügung.
Abklärung erhöhter Leberwerte und gastrointestinale Fragestellungen biete ich spezialisiert an.
Alle anderen internistischen Fragen können Sie ebenfalls gerne an mich richten.

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